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Speisewagenerlebnisse (2): Wo ist der Apfel?

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Schon wieder Studi. Gibt es eigentlich nicht noch andere gute Köche, die sich in der Schweizer Bundesbahn nützlich machen könnten? Aber egal: Auf der Fahrt von Bonn nach Zürich nutzte ich nach einigen Wochen Speisewagen-Abstinenz mal wieder die Verpflegungsmöglichkeit an Bord. Weshalb das rollende Restaurant allerdings kurz vor zwölf Uhr fast leer war, weiss der Himmel. Oder Studi.

Apfel, Vanille und Mürbteig. Angeblich. (Foto: Wolfgang Fassbender)

Das Apfeltörtli schien mir gut zu passen zum zweiten Frühstück. Zumal es schneller serviert wurde, als ich auch nur den Wetterbericht lesen konnte. Mit warmer Vanillesauce, die tatsächlich und unerwartet nach Vanille schmeckte. Ich wäre glücklich, wenn ich vom Apfelkuchen behaupten könnte, er habe nach Äpfeln geschmeckt. Leider tat er das nicht, sondern liess nur Nüsse und Zucker erkennen. Wo waren die Äpfel? Feingeraspelt und mit dem Karamell verschmolzen? Vergessen worden? Dem Zwang zur Rationalisierung zum Opfer gefallen? Der Mitarbeiter konnte nicht helfen, und die Nummer von Studi war nicht griffbereit.

Mächtige Zwischenmahlzeit: Torte mit Sauce (Foto: Wolfgang Fassbender)

Nun, man konnte das alles essen. Ich habe in veritablen Bäckereien schon schlechtere Pâtisserie bekommen. Allerdings lag der Kuchen wie ein Klotz im Magen und war unterm Strich das Gegenteil von dem, was ich erhofft hatte: eine frische, nicht zu mächtige Zwischenmahlzeit.

PS: Warum bekommen es die Mitarbeiter der SBB-Speisewagen eigentlich nicht fertig, einem einen guten Tag zu wünschen, wenn man das Restaurant verlässt? Ob die sparsam eingesetzte Höflichkeit ein Grund für die gähnende Leere zur Mittagszeit sein könnte?


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